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Touché Amore: Is Survived By (Review)
Artist: | Touché Amore |
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Album: | Is Survived By |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Punk / Emo / Hardcore |
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Label: | Deathwish Inc. / Indigo | |
Spieldauer: | 29:44 | |
Erschienen: | 27.09.2013 | |
Website: | [Link] |
Auf ihrem dritten Studioalbum gehen TOUCHÉ AMORE der Frage nach dem eigenen Vermächtnis auf den Grund, was einen melodischeren und weniger temporeichen Ansatz bedingt. So wird "Is Survived By" zu weitergedachtem Screamo, wo andere Mitbewerber der Kalifornier längst stagniert sind oder als Wendehälse in anderen, trendigeren Gefilden wildern.
Sicher, die Szene, in der sich die Gruppe tummelt, macht sie ob ihrer extremen Emotionalität angreifbar als Jammerlappen, doch das sind TOUCHÉ AMORE nicht. Der aufwühlende Text von "Anyone / Anything" etwa ist kein unaufrichtiges Lippenbekenntis, sondern genauso wie das wütende "Steps" ehrlichem Mitteilungsbedürfnis geschuldet, das umso glaubhafter wirkt, da die Gruppe einerseits über sich selbst lachen kann "sie wird in der Tat nicht zum "loudest cliché", das Bolm im Opener besingt), andererseits aber auch rein musikalisch auf Substanz setzt, statt sich zu Sklaven einer Subkultur zu machen. Ein derart griffiges Stück wie "Kerosene" haben sie selten zuvor geschrieben, und viele ähnlich geartete Bands würden dafür vermutlich töten. Die hohe Ideendichte im Rahmen des Dutzends sehr kurzer Stücke ist ohnehin beachtlich, wobei die besonders packenden Tracks am Ende stehen, das rührende "Non Fiction" sowie der Titelsong.
So zeigt sich nur wenig, was man von der Band erwarten konnte ("To Write Content"), wobei das Beste von TOUCHÉ AMORE aber weiterhin erhalten bleibt, allem voran absichtlich ungelenke Tempowechsel wie im zackigen "DNA". Die Chose wurde von Brad Wood (SUNNY DAY REAL ESTATE) ansprechend produziert und mit liebevollen Aufmerksamkeiten bedacht, die häufig das Salz in der Suppe ausmachen. So steht der Frontmann beim sachten "Praise / Love" weiter vom Mikrofon entfernt und schreit sich um Kopf und Kragen, wohingegen "Harbor" in seiner Gemächlichkeit auch klanglich quasi als klassischer Rock-Song inszeniert wurde. Glatt ist das aber immer noch nicht, und darüber freut man sich: Die Band bleibt der Basis erhalten, klebt aber keine Sound-Tapete zum Dazugehören-Wollen an die Zimmerwände von Borderlinern, sondern hat sich logisch weiterentwickelt.
FAZIT: TOUCHÉ AMORE empfehlen sich mit "Is Survived By" einem breiten Publikum, dass sich für Inhalte vor musikalisch ansprechendem Hintergrund (in diesem Fall, urtümlich schroffer und dennoch mit Esprit dargebotener Punk bis Post Hardcore) interessiert. Wenn Erwachsensein so klingt, gibt man seine Jugend gerne auf; die Ideale kann man schließlich mitnehmen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Just Exist
- To Write Content
- Praise / Love
- Anyone / Anything
- DNA
- Harbor
- Kerosene
- Blue Angels
- Social Caterpillar
- Non Fiction
- Steps
- Is Survived By
- Bass - Tyler Kirby
- Gesang - Jeremy Bolm
- Gitarre - Clayton Stevens, Nick Steinhardt
- Schlagzeug - Elliot Babin
- Is Survived By (2013) - 9/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
jogbert
gepostet am: 04.10.2013 User-Wertung: 3 Punkte |
der gesang nervt ... la dispute sind um längen besser ... album des monate bei visions mit atemberaubender punktzahl ... mir ein rätsel ... |
Tobi
gepostet am: 19.10.2013 User-Wertung: 14 Punkte |
Heißer Anwärter auf das Album des Jahres. Konsequente Weiterentwicklung und Verbesserung des bisherigen Werdegangs. Musikalisch über jeden Zweifel erheben und was die Texte angeht legt Bolm die Messlatte für englischsprachigen Hardcore mal wieder ein paar Zentimeter höher. Großes Kino!!! |